Franchising im Vergleich

Wer sich selbstständig machen möchte, steht vor drei grundlegenden Optionen: ein Franchise übernehmen, ein eigenes Konzept entwickeln oder ein bestehendes Unternehmen kaufen. Jede Form bietet spezifische Chancen, Herausforderungen und Risikofaktoren. Eine fundierte Entscheidung setzt voraus, die grundlegenden Unterschiede zu verstehen – sowohl strukturell als auch operativ.

Franchising: Selbstständigkeit mit Systemunterstützung 

Franchising bietet ein erprobtes Geschäftsmodell, das durch standardisierte Prozesse, definierte Qualitätsvorgaben, eine etablierte Marke und kontinuierlichen Support getragen wird. Der Einstieg erfolgt auf Basis eines Vertrags, der Rechte, Pflichten sowie Systemvorgaben klar regelt. Franchisenehmer profitieren von einer Struktur, die den Markteintritt beschleunigt und typische Fehler der frühen Gründungsphase reduziert.

Das Modell eignet sich besonders für Menschen, die unternehmerisch tätig sein möchten, jedoch Wert auf klare Strukturen, Prozesssicherheit und eine stärkere Orientierung am Bewährten legen. Wesentlich ist die Bereitschaft, innerhalb eines Systems zu arbeiten und etablierte Vorgaben konsequent umzusetzen – ein zentrales Erfolgskriterium. 

Eigengründung: Aufbau eines neuen Geschäftsmodells von Grund auf

Bei der Eigengründung entsteht das Unternehmen „auf der grünen Wiese“. Gründer entwickeln ihre Geschäftsidee selbst, validieren den Markt, erstellen Prozesse, definieren Markenstrategie und bauen alle Systeme erstmalig auf. Diese Form bietet maximale unternehmerische Freiheit, erfordert jedoch auch hohe Kompetenz in Themen wie Marketing, Personal, Produktentwicklung, Organisation und Betriebsführung. 

Das Risiko ist in der frühen Phase besonders hoch, da Fehler in Konzept, Standortwahl oder operativer Umsetzung direkt zu wirtschaftlichen Konsequenzen führen können. Fehlentscheidungen entstehen häufig, wenn Gründer die Anforderungen des Alltags unterschätzen oder ein Konzept wählen, das nicht mit ihren eigenen Fähigkeiten harmoniert. 

Die Eigengründung eignet sich vor allem für Menschen mit einer klaren Vision, hoher fachlicher Expertise und dem Wunsch, ein Unternehmen vollständig selbst zu gestalten – inklusive größerer Unsicherheiten in der Anfangsphase. 

Unternehmenskauf: Einstieg in ein bestehendes Unternehmen

Der Unternehmenskauf bietet den Vorteil, in einen bereits laufenden Betrieb einzutreten. Infrastruktur, Kundenstamm, Mitarbeitende und Prozesse sind vorhanden, und das Unternehmen generiert im Idealfall sofort Cashflow. Gleichzeitig ist diese Form mit spezifischen Herausforderungen verbunden: Die tatsächliche wirtschaftliche Lage ist nicht immer sofort erkennbar, und ein Kaufpreis birgt das Risiko, für Strukturen, die später angepasst werden müssen, zu viel zu bezahlen. 

Der Erfolg hängt stark davon ab, wie gut der Käufer das Unternehmen führen kann, ob die Branche zur eignen Persönlichkeit passt und ob die vorhandene Organisation professionell aufgebaut wurde oder strukturelle Schwachstellen mitbringt.

Ein Unternehmenskauf eignet sich besonders für erfahrene Führungskräfte mit ausreichendem Kapital und der Fähigkeit, bestehende Teams und Prozesse zu übernehmen und weiterzuentwickeln. 

Vergleich nach zentralen Entscheidungskriterien 

Um die drei Wege klar gegenüberzustellen, lassen sich vier Entscheidungskriterien nutzen: 

Risiko 

  • Franchising: moderates Risiko durch erprobte Modelle 
  • Eigengründung: hohes Risiko aufgrund ungetesteter Konzepte 
  • Unternehmenskauf: mittleres bis hohes Risiko, abhängig von der tatsächlichen Lage des Betriebs  

Freiheit und Gestaltungsspielraum 

  • Eigengründung: maximal 
  • Unternehmenskauf: hoch, jedoch an bestehende Strukturen gebunden 
  • Franchising: geringer, da Vorgaben eingehalten werden müssen 

Geschwindigkeit des Markteintritts 

  • Franchising: schnell durch Systemunterstützung 
  • Unternehmenskauf: sofortige operative Tätigkeit möglich 
  • Eigengründung: langsam aufgrund notwendiger Aufbauarbeit 

Persönliche Passung 

  • Franchising: geeignet für systematische, prozessorientierte Personen 
  • Eigengründung: ideal für kreative Visionäre und Konzeptentwickler 
  • Unternehmenskauf: passend für Führungspersönlichkeiten mit Managementfokus 

Für wen eignet sich welcher Weg?

Franchising 

Ideal für Menschen, die ein unternehmerisches Umfeld suchen, aber mit Systemunterstützung arbeiten möchten und bereit sind, Vorgaben einzuhalten. 

Eigengründung 

Empfehlenswert für starke Konzeptersteller, Branchenexperten oder Personen mit eigener klarer Geschäftsidee. 

Unternehmenskauf 

Sinnvoll für erfahrene Führungskräfte mit Kapital und der Fähigkeit, bestehende Strukturen zu übernehmen und weiterzuentwickeln. 

Ist Franchising der richtige Weg für Sie?

Entwickeln Sie Klarheit über Ihr Profil und finden Sie systematisch das passende Franchise-System – strukturiert statt zufällig.

Fazit

Die Wahl zwischen Franchising, Eigengründung und Unternehmenskauf hängt stark von persönlichen Fähigkeiten, Risikobereitschaft, Kapital und dem gewünschten Maß an Struktur ab. Während Franchising durch Systematik und Unterstützung überzeugt, bietet die Eigengründung maximale Freiheit – jedoch mit höheren Risiken. Der Unternehmenskauf ist ein direkter Einstieg ins bestehende Geschäft, setzt jedoch fundierte Analyse- und Führungsfähigkeiten voraus. Eine reflektierte Entscheidung schafft die Basis für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. 

Überblick:

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